Velobuch

Mindestens zwei Räder braucht ein Fahrrad, ein Velo, ein Drahtesel, ein ... Für das wohl beliebteste Fortbewegungsmittel der Welt gibt es viele Namen. Der Luzerner Fotograf Emanuel Ammon fotografierte in seinem neusten Bildband «Velobuch – i love my bicycle» Lebenssituationen, in denen das Velo im Mittelpunkt steht – sei es als Sportgerät, Freizeitspass oder Arbeitsmittel. Je nach Land, das er bereiste, hat das Zweirad seine spezielle Bedeutung und Akzeptanz. Das gibt dem Buch die nötige Würze, lässt einen staunen und schmunzeln. Die Zweiräder werden geliebt, geschmückt und gestohlen, beladen, zerlegt und ausgesetzt. Sie werden an Börsen gehandelt und an Strassenleuchten festgemacht. Sie produzieren oder fahren unter Strom. Die Fangemeinde des Zweirads ist positiv gepolt. Das sich Fortbewegen aus eigener Kraft erzeugt ein Glücksgefühl, ein Gefühl der Freiheit.

Emanuel Ammon eröffnet auf seiner Fototour den Betrachtenden die grosse, weite Welt des Zweirads. Ammon, selber ein Velofan, hegte schon lange den Wunsch, dem Velo ein eigenes Buch zu widmen: Vor knapp 30 Jahren entstanden bewusst die ersten Bilder. Bilder, die mal bunt, mal schrill, mal schwarz-weiss, mal verwegen sind. Da schmücken zum Beispiel unzählige Velos die Hausfassade, ruht ein vietnamesischer Händler quer über den Gepäckträgern, sitzen helmbestückte Kids in der vorne montierten Holzkiste, radeln Rentner auf einem Tandem vorbei oder türmen sich chinesische Akrobaten auf einem einzigen Velo. Die Bilder, mit viel Liebe zum Detail fotografiert und ausgewählt, bringen dem Betrachter Land und Leute näher – und entführen auf eine Velotour der etwas anderen Art.

Sandra Ziegler